Sport Sucht

Einführung: 

Sport hat mir geholfen, mehr aus meinen Leben zu machen. Das richtige Training und die richtige Struktur haben geholfen meine sportlichen und athletischen Ziele zu erreichen. Duch das richtige Training bin ich gesund, leistungsfähig und fit. Es gab jedoch auch eine Zeit, in der ich Sport primär als Ventil genutzt habe. In der ich ins Übertraining geraten bin und vor vielen emotionalen Themen einfach weggelaufen bin.  Sport-Sucht ist ein Problem, was sehr viele Athlet*innen betrifft. 

Leider immer noch ein Tabuthema ist Sport Sucht, eine ernsthafte Störung, die durch eine Besessenheit von sportlichen Aktivitäten gekennzeichnet ist, die regelmäßig und exzessiv ausgeübt werden und andere Aspekte des Lebens massiv beeinträchtigt. Obwohl es wichtig ist, fit und aktiv zu bleiben, kann übermäßige körperliche Betätigung zu hormonellen und emotionalen Ungleichgewichten sowie zu Depressionen führen. 


Wie entsteht Sport-Sucht?  Es beginnt mit der Besessenheit einer Person, Sport zu treiben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Diese Besessenheit kann damit beginnen, dass man einfach nur fit und gesund werden will, aber sie kann schnell zu einer Sucht werden. Eine Person kann das Bedürfnis verspüren, zwanghaft Sport zu treiben, weil sie den Wunsch nach Kontrolle verspürt oder ein emotionales Bedürfnis zu befriedigen versucht. 


Was ist ein gesunder Ansatz?

Wie kann Sport Dir helfen, psychische Herausfoderungen zu überwinden?   Bewegung kann Ihnen in mehrfacher Hinsicht helfen, psychische Herausforderungen zu bewältigen. Sport ist hier eine gute Möglichkeit sein, Stress abzubauen und die Stimmung zu verbessern, da sie dazu beiträgt, die Produktion von Stresshormonen im Körper zu verringern. Außerdem werden bei regelmäßiger Bewegung Endorphine freigesetzt, die natürliche Schmerzmittel sind und das Wohlbefinden und die Entspannung fördern.


Wann wird es problematisch? 

Es ist wichtig, daran zu denken, dass körperliche Betätigung nicht als Flucht vor emotionalen Problemen genutzt werden sollte. Körper und Geist hängen eng miteinander zusammen. Körperliche Betätigung kann zwar vorübergehend Linderung verschaffen, muss aber in Maßen erfolgen und mit anderen psychologischen Behandlungen wie Therapie oder Beratung kombiniert werden. Sportliche Betätigung verschafft kurzfristige Befriedigung, kann jedoch auch psychische Probleme sogar verschlimmern, wenn es nur als Ventil eingesetzt wird. 


Symptom vs. ursächliche Behandlung

Wie kann Sport und Training psychische Probleme verstärken? Training reduziert grundsätzlich die neuronale Aktivität besonders der Großhirnrinde und hilft intuitive Prozesse wie Flucht oder Angst auszuschalten für eine Zeit. 

Dauerhaft übermäßiges Training kann Körper und Geist erschöpfen, sodass unterbewusste Prozesse und Signale nicht mehr wahrgenommen werden. Man rennt vor seinen Problemen weg, und ersetzt eventuell die Ursache der Angst wie "sich nicht genug zu fühlen" mit Sport. 

Man verfällt in einen Überlebensmodus und fokussiert sich auf körperliche oder sportliche Ziele. 

Sport kann dann ein Ventil sein, das hilft einfach nicht hinzuschauen, bzw. das Bewusstsein zu reduzieren, dass etwas nicht stimmt. 

Man bringt den Körper hier gerne auch in den Zustand, einfach dauerhaft müde zu sein. Wenn der Körper überlastet ist und dauerhaft müde, fühlt man sich betäubt. Gesundheitlich bedenklich werden in diesem Zustand nicht mehr genügend Energie und Hormone produzieren, um richtig zu funktionieren. 

Dies führt langfristig schnell zu hormonellen Ungleichgewichten, Appetitlosigkeit, Depressionen und Frustration. 


Schlussfolgerung: Bewegungssucht und Sport Sucht ist ein ernstes Problem, das mehr Athlet*innen betrifft als man auf den ersten Blick denkt.

Es ist wichtig, daran zu denken, dass emotionale Probleme nicht nur körperlich verarbeitet werden sollten, sondern eine Therapie ganzheitlich mit Tiefen oder Verhaltenstherapie, Bewegung und einem guten sportlichen Training erfolgen sollte. Sport kann hier helfen Muster zu durchbrechen und symptomatisch eine Linderung zu erreichen. Es sollte jedoch nicht nur als emotionales Ventil benutzt werden. Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen körperlicher Aktivität und anderen psychologischen Behandlungen zu finden. 

Langfristig wird dies zu einem besseren Gesundheitszustand führen, sowohl physisch als auch psychisch.


Es ist wichtig, sich der Anzeichen und Symptome bewusst zu sein, die auf die Entwicklung einer Sport- oder Bewegungssucht hindeuten könnten, wie z. B. Erschöpfung, Appetitveränderungen und Depressionen. Wenn Du glaubst, dass Du mit Sport- oder Bewegungsdrang zu kämpfen hast, ist es wichtig, dass Du Dir professionelle Hilfe suchst. Indem Du Krankheit besprichst und mögliche Lösungen erkundest, kannst Du eine geeignete Behandlung finden, die für Dich am besten geeignet ist und Dir möglichst ganzheitlich hilft. 


Disclaimer: Dieses Dokument dient nur zu Informationszwecken und ersetzt nicht den eine Arzt | Psychologen Patienten Beziehung. 

Dr. med. Golo Röhrken

Arzt (Dr. med. ) | Sportwissenschaftler (M.Sc.)
& 10 x Ironman Athlete & Coach

https://www.doc-golo.com
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